Asmat
Papuankultur
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11/27/2015
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Wachstum der Asmat- Kultur in
der modernen Ära
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Agustinus Giyai
Die Asmat ist eine Ethnie mit etwa 65.000 Angehörige (
Stand 1995), die im Süden des Indonesischen Teils der Insel Neuguinea in der
Province Papua ein Gebiet von der Große Belgiens bewohnt, das sich mit dem
Lorentz-Nationalpark überlappt. Es handelt sich um ein riesiges, sumpfiges
Flussabyrinth mit einer gut 200 Kilometer langen Mangrovenküste.
Körperbau und
Sprache
Die Asmat sind von kleinem Wuchs, kräftiger Statur und
weisen eine hell bis dunkelbraune Hautfärbung auf. Einheitlich charakteristische Gesichtsmerkmale sind
breit gebildete Nasen und krauses Haar. Es gibt fünf miteinander verwandte
Asmat-Sprachen, die sich wiederum untergliedern in Dialekte und Subdialekte. Der
übergreifenden Verständigung dienen das Zentral-Asmat oder die Bahasa
Indonesia.
Geographie
Agats ist der wichtigste und größte Ort im Asmatgebiet.
Das Hauptverkehrsmittel der Asmat, deren Gebiet von Flüssen durchzogen ist,
ist der Einbaum. An den Küsten finden sich ausgedehnte Mangrovenwälder. Bei
den Gezeitenwechseln kehrt sich die Strömungsrichtung der Flüsse um und bis
zu 100 Kilometer ins Landesinnere dringt Brackwasser vor. Das mit der Flut
vordringende Salzwasser bildet brackige Sümpfe. Noch weiter landeinwärts gibt
es Süßwassersümpfe. Noch weiter landeinwärts gibt es Süßwassersümpfe.
Ernährung und
Umwelt
Die Asmat ernähren sich hauptsächlich vom Fischfang
(zahlreiche Fischarten, wie Sägefische und Welse, Krabben, Garnelen und
Schalentiere) und daneben von der Jagd. Krokodile, Wasserschlangen,
Schildkröten und diverse See- und Wasservögel gehören zum Speiseplan. Mangels
Steinen und Fels in der Region liefern die Tiere neben abwechslungsreicher
und proteinhaltiger Nahrung auch die Rohstoffe für Werkzeuge, Gerätschaften
und Schmuck. Der zunehmend verstärkte Kontakt seit Ende des Zweiten
Weltkrieges mit der Außenwelt hat auch Nutztiere wie Hühner und Schweine zu
ihnen gebracht. Gartenbau wird seitdem in geringem Umfang betrieben. Ihre
Lebensweise ist halbnomadisch.
Die Landschaft wandelt sich zunehmend von einem
Brackwasser- zu einem Süßwasser-Sumpfgebiet, was den Artenreichtum der Fische
vermindert. Die Jagd auf Säugetiere dehnt sich aus. Wildschweine, Beuteltiere
und Flughunde und typische Landvögel werden vermehrt in die Nahrungskette
integriert.
Ein weiterer wichtiger Lieferant für Nahrung und Rohstoffe
ist die Sagopalme. Ihr Mark wird gestoßen und mit Wasser vermischt zu einem
Brei verarbeitet, der, zu Bällchen geformt und geröstet, verspeist wird.
Diese Kost wird durch die proteinreichen Larven des Capricorn-Käfers
bereichert, die teilweise im Mark der Sagopalme gezüchtet und dem
Sagomarkbrei beigemischt werden. Für Nutzwerkzeuge werden die Nibung-Palme
(Grabstöcke, Bögen, Pfeilspitzen, Speere), Mangroven (Bauholz und
Kampfschilde) sowie die Nipapalme (Matten und Elemente für Dachbedeckungen)
herangezogen. Lianen und Rattan liefern Bindungen, Flechtwerk und
Bogensehnen. Aus Bambus werden Axtstiele, Blashörner und Wasserbehälter
fabriziert.
In Richtung des Landesinneren nehmen sämtliche Ressourcen
ab.
Kleidung und
Schmuck
Die Kleidung der Asmat-Männer beschränkt sich oft auf
rituellen Körperschmuck. Küstenwärts leben die Männer nackt. Zu festlichen
Anlässen ziert der Oberschnabel des Nashornvogels die männliche Scham. Im
Landesinneren tragen die Asmat Penisfutterale, die an Größe zunehmend mehr
betont werden, je weiter westwärts sie leben. Diese Phallocrypte sind oft aus
Fruchthülsen gefertigt.
Die Krieger der Asmat fielen mit martialischen Septum-Piercings,
sogenannten „bipane“, auf. Dabei handelte es sich um flache, bis zu mehreren
Zentimeter breiten Muschelplatten, deren Form an das Gewaff der Wildschweine
erinnert. Um den in der Nasenscheidewand sitzenden Steg wurde dem
Tragekomfort wegen ein oft auch wohlriechendes Harz aufgetragen. Andere
Schmuckstücke der Asmat für das stark geweitete oder eingeschnittene Septum
waren aus Schweineknochen, oder mitunter auch aus dem Schienbein eines
getöteten Feindes gefertigt und wurden „ooch“ oder „otsj“ genannt.Diese
konnten einen Durchmesser von bis zu 25 Millimetern aufweisen.
Geflochtene Ganzkörpermasken werden bei einem Ritual
getragen, bei dem der Verkehr der Masken zwischen Dorf und Wald die
Verbundenheit zwischen beiden Räumen stärken soll.
Ahnenkult
In der Vorstellung und im Ritus der Asmat spielen die
Ahnengeister eine wichtige Rolle. Sie werden in den neugeborenen Kindern
reinkarniert. Die Schädel der Ahnen werden manchmal verziert und dienen als
Alltagsgegenstände, etwa als Kopfstütze beim Schlafen. Die Schädel erlegter
Feinde werden dagegen im Männerhaus aufbewahrt. Wer einen Feind tötet,
übernimmt dessen Namen und soziale Pflichten.
Die materielle Kultur der Asmat zeichnet sich durch
aufwendigen Schnitzereien aus. Alltags- und Ritualgegenstände werden mit
Ornamenten versehen. Hierzu zählen Paddel, Stoßstangen, Schilde und Speere,
aber auch Kanus, welche die Seelen der Verstorbenen in den Ozean geleiten,
sowie Ahnenpfähle (siehe das Ahnenpfahlfest). Die traditionelle Schnitzkunst
produziert heute auch Kunsthandwerk, das nach außen verkauft wird. Zwischen
den Gemeinschaften findet Tauschhandel statt.
Gesellschaft
Die wichtigste familiäre Gruppe ist ein Clan, der sich um
ein Männerhaus (jeu) gruppiert. Hier wohnen die Männer nach dem Verlassen des
Elternhauses bis zu ihrer Hochzeit. Die Asmat heiraten außerhalb ihrer Gruppe
(Exogamie). Die Ehen wurden früher zwischen den Familien der künftigen
Brautleute arrangiert. Brautraub, der oft zu militärischen
Auseinandersetzungen führte, gehört ebenso wie die Vielehe (Polygamie) der
Vergangenheit an. Heute werden die monogamen Ehen aus freien Stücken
geschlossen.
Adoptionen haben die soziale Aufgabe, Spannungen zwischen
Clans abzubauen. Dabei kriecht der an Kindes statt Angenommene in einer
symbolischen Geburt zwischen den Beinen der Adoptivmutter durch und empfängt
dann ein Geschenk von seinem Adoptivvater.
Während sich die äußere Einflussnahme in der
niederländischen Kolonialzeit Indonesiens auf die Anlage von
Missionsstationen beschränkte, versucht der indonesische Staat, im Gebiet der
Asmat Neusiedler aus anderen Landesteilen anzusiedeln. Teilweise wurden die
traditionellen Männerhäuser, die das rituelle Zentrum darstellten, zerstört
und durch Gemeindehäuser ersetzt.
Zittau 27.11.15
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